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Pressemitteilung: Wissenschaft sieht die Menschheit mitten in der Klimakatastrophe“

Gut zwei Wochen vor der 30. Weltklimakonferenz (COP30) im brasilianischen Belém steht der globale Klimaschutz vor einem Scherbenhaufen. Fast täglich werden Studien veröffentlicht, die die Bedrohungslage für die Zivilisation offenlegen. So wies die Weltwetterorganisation WMO vor kurzem nach, dass 2024 das Jahr mit der höchsten Zunahme an Treibhausgasen war.

Die drei wissenschaftlichen Gesellschaften für Physik, Chemie und Meteorologie in Deutschland, die über 80.000 WissenschaftlerInnen vertreten, warnen vor einer Temperaturerhöhung von bis zu 3 Grad bis 2050. Mit diesem Temperaturanstieg käme der technische Hochwasserschutz an seine Grenzen, weshalb man die Debatte über die Verlagerungen von Küstenstädten wie Hamburg bereits jetzt beginnen müsse.

„Was wir hier erleben, das ist eine sich beschleunigende Klimakatastrophe“, ordnet Jürgen Blümer vom Klimabündnis im Kreis Warendorf die aktuelle Datenlage ein. „Um das mal plastisch auszudrücken: dieser Temperaturschock ist für unsere Zivilisation das Mad-Max-Szenario, in dem sich eine soziale Gesellschaft, wie wir sie kennen, auflösen wird.“

Blümer sieht den Kreis Warendorf auf diese Zukunft nicht vorbereitet. Es gäbe zwar ein Projekt zur Klimafolgenanpassung, das jedoch auf veralteten Annahmen beruht. „Es wird Zeit, dass Politik und Verwaltung sich der Realität stellen und den Menschen klar sagen, auf was sie sich bereits in den nächsten 10 bis 20 Jahren einstellen müssen“, fordert Blümer.

Für Ingeborg Seliger vom Klimabündnis ist es wichtig, dass man als Zivilgesellschaft nun rasch ins Handeln kommt. „Wir müssen sofort damit beginnen, Natur wieder herzustellen, damit CO2 wieder eingelagert wird“, erläutert Seliger, die auch an der Organisation für den Bürgerwald in Ennigerloh beteiligt ist. „Eine intakte Natur – Grünland, Moore, Wälder – ist unsere wichtigste Verbündete beim Kampf gegen die Klimakatastrophe.“

Am 29.11. und 06.12. wird das Klimabündnis 3.000 Bäume pflanzen. Der Appell von Ingeborg Seliger an die Bürgerinnen und Bürger ist deutlich: „Jetzt aufzugeben ist keine Option – ab sofort zählt buchstäblich jeder Baum.“

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